Wiesen und Weiden

Wiesen und Weiden

Wiesen und Weiden sind beides von Menschen geschaffene Kulturlandschaften. Der Unterschied: Weiden werden durch Vieh kurz gehalten, Wiesen durch Mahd. Ohne regelmäßige Bewirtschaftung oder Pflege würden sie mit der Zeit zunächst verbuschen und später würde hier ein Wald entstehen. Für die Artenvielfalt ist das schlecht, denn auf einer Wiese gibt es ein größeres Artensprektrum als im Wald – auf manchen Wiesen ist sie sogar höher als im tropischen Regenwald. Hierzulande kommen im Grünland mehr als 2.000 höhere Pflanzen vor. Das große Spektrum an Pflanzen bietet die Grundlage für eine ebenfalls vielfältige Fauna. Auf wenigen Quadratmetern können mehrere hundert verschiedene Insekten und Spinnen vorkommen. Das Artenspektrum hängt dabei auch vom „Typ“ der Wiese ab. Streuobstwiesen, Magerwiesen bzw. Trockenrasen und Feuchtwiesen gelten als besonders artenreich bzw. weisen ein uniques Artenspektrum auf. Leider werden die Wiesen heutzutage durch intensive Bewirtschaftung – zu frühe und zu häufige Mahd und zu starke Düngung – immer artenärmer. Lebendige Blumenwiesen sind selten geworden. Dadurch sind viele Arten bedroht. Wiesen haben weitere wichtige Funktionen. Sie sind en wertvoller Wasserspeicher. Im Vergleich zum Ackerland ist der Oberflächenabfluss von Dauergrünland nur halb so hoch. Dauergrünland speichert aufgrund seiner durchgängigen Pflanzendecke, des stark durchwurzelten Bodens und des erhöhten Humusgehaltes deutlich mehr Wasser als Ackerflächen. Auf einer Wiese werden bis zu zwei Liter Wasser pro Quadratmeter gehalten. Also ist der Erhalt von Dauergrünland auch ein zuverlässiger Hochwasserschutz. Das dichte Wurzelgeflecht unter dem Dauergrünland und die geschlossene Pflanzendecke filtern das durchsickernde Oberflächenwasser.  Damit sind Grünlandflächen die beste Basis für sauberes Trinkwasser. Grünland erfüllt wichtige Funktionen im Erosions- und Bodenschutz. Vor allem in steilen Hanglagen und in Überschwemmungsgebieten von Flusstälern verhindern Wiesen und Weisen, dass der Boden abgetragen wird. Die Verluste auf Äckern sind im Durchschnitt doppelt so hoch wie auf Wiesen und Weiden, vereinzelt sogar zehnmal so hoch. Während Ackerland ein CO2 Emitent ist, kann Grünland CO2 effizient speichern, weil der Humusanteil des bodens Kohlenstoff speichert. Die im Boden gebundene Kohlenstoffmenge ist etwa doppelt so groß wie die in der Atmosphäre und dreimal so groß wie die in der Vegetation. Kohlenstoff im Boden zu speichern ist ein kostengünstiges und sofort einsetzbares Mittel zum Klimaschutz, das keine neuen oder unerprobten Technologien erfordert. Quelle: https://naturdetektive.bfn.de/lexikon/lebensraeume/land/lebensraum-wiese.html https://www.bund.net/themen/naturschutz/wiesen-und-weiden/