Fledermäuse

Fledermäuse

Schon seit mehr als 50 Millionen Jahren gibt es Fledermäuse. Sie sind die einzigen Säugetiere, die fliegen können. Für das Fliegen nutzen sie ihre umgewandelten Vorderextremitäten.

Fledermäuse orientieren sich in der Nacht durch Echoortung. Auf Beutefang können sie einzelne Arten (zum Beispiel Nachtfalter) anhand ihres Flügelschlags unterscheiden. Ihre Ortungslaute – bis zu 200 Laute pro Sekunde – liegen, für uns Menschen unhörbar, im Ultraschallbereich.

Als Säugetiere bringen Fledermäuse lebendige Junge zur Welt, die in den sogenannten „Wochenstuben“ allein von den Weibchen aufgezogen werden. Ihre Sommerquartiere können in Häusern, beispielsweise auf Dachböden, oder in Baumhöhlen liegen. Die europäischen Fledermäuse gebären meist nur ein bis zwei Junge pro Jahr, viel weniger als andere kleine Säugetiere. Die geringe Nachkommenzahl gleichen sie durch ein ziemlich langes Leben aus. Bei einzelnen Fledermäusen wurde ein Alter von bis zu 30 Jahren nachgewiesen. Im Winter suchen sich Fledermäuse ein sicheres Quartier, in dem sie – oft in riesigen Kolonien – die kalte Jahreszeit verschlafen. Sie zehren in dieser Zeit von ihren Fettreserven, die sie sich im Herbst angefressen haben. Um Energie zu sparen, senken die Tiere ihren Puls drastisch und setzen auch ihre Körpertemperatur herab. Oft beträgt diese dann nur wenige Grad Celsius über Null.

In ihren Quartieren ruhen Fledermäuse immer mit dem Kopf nach unten. So können sie schnell starten und flüchten. Dabei werden die Krallen der Füße nur durch das Körpergewicht gekrümmt, so dass die Tiere auch im Schlaf und sogar nach dem Tod hängenbleiben.

Von den 21 Fledermausarten, die in Deutschland vorkommen, sind 11 Arten auch in Hamburg nachgewiesen worden. Fast alle Arten stehen auf der roten Liste oder sind sogar vom Aussterben bedroht. Dabei haben die Tiere kaum natürliche Feinde. Doch sie leiden stark unter der intensiven Land- und Forstwirtschaft, die z.B. durch den Einsatz von Insektiziden ihre Nahrungsgrundlage vernichtet. Gleichzeitig verschwinden ihre Lebensräume, und viele traditionelle Quartiere fallen Säge und Gebäudesanierung zum Opfer. Auch giftige Holzschutzmittel haben schon ganze Fledermauskolonien ausgelöscht.

Fledermauskästen sind, ebenso wie Vogelnisthilfen, unter Naturschützern umstritten, denn sie sind streng genommen nur ein Ersatz für fehlende Baumhöhlen. Die Förderung von naturnahen Wäldern mit zahlreichen alten Bäumen sollte daher immer im Vordergrund stehen. Trotzdem können Fledermauskästen eine wichtige „Zwischenlösung“ sein, die zumindest der Quartiersnot im Sommer entgegenwirken.

Auch in Ihrem Garten können Sie etwa für Fledermäuse tun. Pflanzen Sie nachtblühende, nektarreiche Blütenpflanzen als Futter für Nachtfalter an, die ihrerseits auf dem Speiseplan der Fledermäuse stehen. Und schon fühlen sich die wundersamen Fledertiere auch bei Ihnen zu Hause.Übrigens: Beim BUND Hamburg ist dafür eine eigene Samenmischung „Fledermausblumen“ erhältlich.

 

Quelle:

https://www.bund.net/bund-tipps/detail-tipps/tip/unser-tipp-im-juni-die-fledermaus/

https://www.bund-hamburg.de/fileadmin/hamburg/Publikationen/Fledermaus_Sep_2008.pdf