Am 20. August 2022 trafen sich 17 Interessierte im Garten von Thomas Eckhoff von der NABU Ortsgruppe West, um sich Inspirationen zum Thema „Naturnahe Gärten“ zu holen. Sie staunten nicht schlecht, was auf der ca. 850 m2 großen Gartenfläche so alles möglich ist, damit weder die Natur noch Spiel und Spaß zu kurz kommen. Die große Freifläche in der Mitte hat einige aufregende Badmintonturniere erlebt und die große Schaukel ermöglichte den eigenen Kindern und deren Freunden einen Blick auf das Naturparadies aus der Vogelperspektive. Sogar ein Boot wurde in den Sommermonaten in einem der drei Feuchtbiotope, die als Auffangbecken für das Regenwasser und damit gleichzeitig als Wasserspeicher und Lebensraum für viele Insekten und Amphibien dienen, zu Wasser gelassen. Unzählige Kröten, Frösche und Molche haben hier das Licht der Welt erblickt.
Aber schon mit Kleinigkeiten und ohne große bauliche Veränderungen kann ein erheblicher Beitrag für das Ökosystem geleistet werden. Die gute Nachricht – einfach mal nichts oder weniger perfekt tun kann bereits ein guter Anfang sein:
- Den Rasen nicht ganz so akkurat mähen, sondern hier und da Gräser hochwachsen lassen als Nahrungsquelle für Insekten aller Art.
- Den Rasenschnitt oder das Laub einfach liegen lassen oder in den Beeten als Mulch verteilen hält gleichermaßen den Boden feucht (was z.B. den Gießaufwand erniedrigt) und schafft Lebensräume für Kleinstlebewesen (mehr zum Thema „Wie man Laub sinnvoll nutzen kann“ finden Sie hier).
Für alle, die bewusst etwas tun wollen: Beim Thema „Insektenhotel“ hat Thomas Eckhoff in den letzten Jahren selber dazu lernen müssen. Weniger ist auch hier viel mehr. Optimal seien z.B. einfache Holzscheite, in die man an der kurzen Seite Löcher bohrt und mit einem Stück „Kaninchendraht“ zum Schutz vor Jägern abdeckt. Wenn davon mehrere dezentral im Garten verteilt aufgehängt werden, ist das viel zielführender als eine einzelne große „Hotelwand“.
Günstig für das Gartenklima sind Benjeshecken, bei denen zwischen zwei Pfahlreihen der Grünschnitt aufgeschichtet und kompostiert wird. Sie können ein ökologisch wertvoller Sicht- und Lärmschutz sein, der im Sommer Schatten spendet und kühlt. Im Herbst und Winter wird nicht nur der Wind abgehalten, sondern gleichzeitig vielen Tieren Unterschlupf geboten.
Zum Ausklang des gelungenen Nachmittags tauschten sich die Teilnehmenden bei Kaffee und Kuchen (unter anderem gab es wieder die „Brünschen-Bownies“, die bei keiner Veranstaltung von Grüne Brünschen e.V. fehlten dürfen) weiter aus.
Eine Umfrage im Nachgang ergab, dass weitere Veranstaltungen dieser Art von „Grüne Brünschen e.V.“ gewünscht werden. Das setzen wir gerne im nächsten Jahr um.